Auf die Frage „Was fällt Ihnen zu Pastor Carl Woebcken ein?“ kommt als erstes die Antwort „Das war doch der Pastor mit dem Rucksack“. Die nicht mehr ganz jungen Einwohner der Sillensteder Kirchengemeinde haben ihn noch in guter Erinnerung, den als Rucksackpastor über die friesischen Grenzen hinaus bekannt gewordenen Pastor und Heimatforscher. Kaum ein Seelsorger hat im Kirchspiel Sillenstede so lange seinen Dienst verrichtet wie er, nämlich von 1911 bis 1947. Schon sein Vater war an gleicher Stelle Pfarrer.  Carl Woebcken, so berichtet die Chronik, war in guten und in schlechten Zeiten, er übte sein Amt während beider Weltkriege aus, ein treuer Hirte und guter Seelsorger, der fröhlich unter den Fröhlichen und traurig unter den Traurigen sein konnte. Zu Beginn seiner Amtszeit wurde das jetzige Pfarrhaus gebaut. Das derzeitige Gestühl der Kirche geht auf seine Initiative zurück. Darüber hinaus fand er noch ausreichend Zeit und Gelegenheit für eine umfassende Heimat- und Kirchenforschung. Über zehn Bücher verfasste der Heimatforscher und zahlreiche Ehrungen wurden ihm ausgesprochen. Höhepunkt war anlässlich seines 80. Geburtstags die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz als Anerkennung für sein Wirken als Seelsorger und Heimatforscher.

Dabei hatte Woebcken es nicht immer leicht. Während des Krieges wurden viele Pastoren eingezogen, und er musste neben seiner Gemeinde zusätzlich die Gemeinden Accum, Fedderwarden, Sengwarden und Pakens betreuen. Mit dem Rad, und wenn es die Schneeverhältnisse nicht zuließen, dann eben zu Fuß schaffte er es immer rechtzeitig, in der jeweiligen Gemeinde die Gottesdienste zu halten. Ihm zu Ehren trägt der Weg vor der St.-Florian-Kirche seinen Namen.